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Liebe Leser!

Am 25. Juni findet der „Deutsche Brauertag“ in der NRW-Landesvertretung in Berlin statt – einem Ort, der nicht nur wie geschaffen scheint für ein prächtiges Sommerfest, sondern auch eng verbunden ist mit der großen Brautradition Nordrhein-Westfalens. Freuen Sie sich mit uns auf interessante Gäste, auf zwei neue „Botschafter des Bieres“, auf erlesene Biere und einen schönen Sommerabend. Fußballfans können übrigens beruhigt sein: Die DFB-Elf hat am 25. Juni frei – erst tags darauf spielt Deutschland gegen die USA.

Wir freuen uns, Ihnen mit dieser Ausgabe von „Bier aktuell“ wieder interessante Themen und aktuelle Daten aus der Brauwirtschaft übermitteln zu können – etwa die erfreuliche Absatzstatistik des ersten Quartals und eine Erfolgsmeldung speziell für alkoholfreie Biere, die bei den Verbrauchern in Deutschland immer beliebter werden. Darüber hinaus berichten wir über aktuelle Entwicklungen in der Debatte über Fracking und neue Studien zu Bieren, deren Geschmack übrigens – wir haben es nun amtlich – selbst nach Aussage der Wissenschaft glücklich macht.


Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

XXX

Der Deutsche Brauertag – Branchentreff des Jahres

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Am Mittwoch, 25. Juni, findet in Berlin der „Deutsche Brauertag 2014“ statt, der große Branchentreff des Jahres. Rund 300 geladene Gäste werden zu der Veranstaltung erwartet, darunter zahlreiche Brauer sowie Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Partnerorganisationen, aus Medien, Kultur und Gesellschaft. Der Brauertag findet in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund statt (Hiroshimastraße 12-16, 10785 Berlin-Tiergarten). Dort werden in diesem Jahr bekannte nordrhein-westfälische Brauereien ihre Bierspezialitäten präsentieren.

Der Brauertag beginnt am Nachmittag mit einer öffentlichen Konferenzveranstaltung, dem Bier-Forum. Günter Birnbaum von der GfK Marktforschung Nürnberg wird unter dem Motto: „Halbvoll oder halbleer?“ die Perspektiven für den deutschen Bier- und Getränkemarkt erörtern. Im Anschluss wird der amerikanische Autor und Filmemacher Matt Sweetwood Ausschnitte aus seinem Film „Beerland – Eine Reise durch die deutsche Bierkultur“ vorstellen.

Anlässlich des ab 18.30 Uhr beginnenden Brauerabends werden die neuen „Botschafter des Bieres“ ernannt. Der amtierende Botschafter des Bieres, Kanzleramtsminister Peter Altmaier, übergibt das Amt an die Moderatorin Sonya Kraus und an den Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, Cem Özdemir. Im Anschluss werden die DLG-Bundesehrenpreise für Bier 2014 durch das Bundesernährungsministerium verliehen, bevor sich der gesellige Teil des Abends anschließt – bei guter Musik, kulinarischen Spezialitäten und erlesenen Bieren.


Neunmal Gold für Deutschland
beim „World Beer Cup 2014“

Beim "World Beer Cup" in Denver, der inoffiziellen Weltmeisterschaft der Branche, haben deutsche Brauer hervorragende Platzierungen errungen: In der Gesamtwertung konnten sich die deutschen Vertreter neben den aus den USA erneut einen internationalen Spitzenplatz sichern - mit neun Goldmedaillen, zehn Silber- und neun Bronzemedaillen. Der alle zwei Jahre im April im US-Bundesstaat Colorado stattfindende "World Beer Cup" gilt mit seinen Medaillen als die weltweit bedeutendste Auszeichnung für Biere. Getestet wurde in insgesamt 94 Kategorien. Nie waren die Vielfalt und die Konkurrenz so groß wie in diesem Jahr: So gingen in Denver mit einem Plus von über 20% mehr als 4.750 Biere von rund 1.400 verschiedenen Brauereien (+17%) aus 58 Ländern an den Start. Bewertet wurden die Biere von mehr als 200 unabhängigen, erfahrenen Juroren in drei Tagen in fünf Verkostungsrunden. Den deutschen Brauereien ist es gelungen, das hervorragende Ergebnis von 2012 mit acht Goldmedaillen noch zu übertreffen. 28 Mal standen deutsche Brauer in diesem Jahr in Denver auf dem Siegerpodest. Bei den drei Sorten Export, Dunkles Weißbier und Helles gingen sogar alle Medaillen nach Deutschland, obwohl die internationale Konkurrenz so stark war wie nie zuvor.


Auftakt der Kampagne “Don't drink and drive” 2014

Die bekannteste Verkehrssicherheitskampagne Deutschlands „DON`T DRINK AND DRIVE“ (DDAD), die der DBB gemeinsam mit anderen Spitzenverbänden seit Jahren als Träger begleitet, ist mit einem neuen, attraktiven Konzept für junge Fahranfänger gestartet. Mit der Botschaft „Wer fährt, bleibt nüchtern!“ und mit der neuen „DDAD Academy“ werben nunmehr geschulte Teams gezielt bei Schülern von Berufsschulen mit Schwerpunkt Kfz und Technik für einen Alkoholverzicht im Straßenverkehr. Eingebunden sind auch ortsansässige Fahrschulen. Den Auftakt der diesjährigen Veranstaltungsreihe im Schwerpunkt-Bundesland Baden-Württemberg bildete eine Pressekonferenz mit Verkehrsminister Winfried Hermann.

Die deutschen Brauer unterstützen die Aktion, weil gerade die gezielte, überzeugende Ansprache junger Menschen dazu beitragen kann, die Sicherheit im Straßenverkehr zu verbessern und die Zahl alkoholbedingter Unfälle zu reduzieren: Durch Sensibilisierung und Information erreicht man mehr als durch Verbote. Dass Alkohol und Autofahren nicht zusammenpassen und dass Trunkenheit im Straßenverkehr drastische Folgen haben kann, muss besonders jungen Menschen immer wieder vor Augen geführt werden.

85 Prozent der Deutschen
für den Erhalt des Reinheitsgebotes

Das fast 500 Jahre alte Reinheitsgebot für Bier hat für die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland weiterhin einen hohen Stellenwert: In einer vom DBB und dem FORUM BIER veröffentlichten aktuellen Forsa-Umfrage sprachen sich 85 Prozent der 1002 Befragten dafür aus, dass das Reinheitsgebot für Bier weiterhin Bestand haben soll und keine anderen Zutaten für Bier erlaubt sein sollten. Lediglich acht Prozent waren der Meinung, dass bei der Bierherstellung in Deutschland auch andere Zutaten zulässig sein sollten als - wie im Reinheitsgebot vorgesehen - Wasser, Malz, Hopfen und Hefe.

Besonders hoch ist die Wertschätzung für das Reinheitsgebot gerade bei jüngeren Menschen: 89 Prozent der 18- bis 29-Jährigen wollen, dass Deutschlands Brauer auch künftig am Reinheitsgebot festhalten. Bemerkenswert ist, dass auch 75 Prozent jener Verbraucher, die sich selbst nicht als Biertrinker bezeichnen, für den Fortbestand des Reinheitsgebots plädieren.

Das Reinheitsgebot soll Konsumenten vor der Verwendung minderwertiger Zutaten schützen und sicherstellen, dass bei der Herstellung von Bier hochwertige Rohstoffe verarbeitet werden.


Entwicklung des Bierabsatzes
im 1. Quartal überaus positiv

Der Ausblick auf das Jahr 2014 bietet für die deutschen Brauer Anlass zu Optimismus. So ist nicht nur das Exportklima vielversprechend, auch die Absatzentwicklung im ersten Quartal insgesamt stimmt positiv. Bedingt durch den relativ kurzen und recht milden Winter und einen sonnigen Jahresstart sowie einer deutlichen Nachfragesteigerung nach deutschen Bieren in der EU (+2,3%) und einer weitaus höheren Nachfrage (+41%) in Drittländern wie USA und China, lag der Gesamtbierabsatz mit 2,8% im 1. Quartal 2014 höher als im Vorjahreszeitraum. Ein sonniger Sommer und eine aus deutscher Sicht erfolgreiche Fußballweltmeisterschaft könnten dazu führen, dass sich der Absatz auch in der Jahresmitte weiter positiv entwickelt.


Alkoholfreie Biere immer beliebter

Alkoholfreie Biere werden bei Verbraucherinnen und Verbrauchern in Deutschland immer beliebter. So stieg der Absatz alkoholfreier Biere aus deutschen Brauereien 2013 im Vergleich zum Vorjahr um rund zwölf Prozent von 4,3 Millionen auf 4,8 Millionen Hektoliter. Dies entspricht gut fünf Prozent der gesamten Bierproduktion in Deutschland. Während der Absatz alkoholfreier Biere sich bis 2007 über viele Jahre bei rund 2,3 Millionen Hektoliter eingependelt hatte, setzte 2008 ein Boom ein, der bis heute anhält. Die deutschen Brauer sind zuversichtlich, in diesem Jahr die Fünf-Millionen-Marke zu überschreiten. Damit sind Deutschlands Brauer weiter weltweit führend bei der Herstellung hochwertigster alkoholfreier Biere.

Alkoholfreie Biere werden nach dem seit fast 500 Jahre geltenden Reinheitsgebot gebraut und bestehen ausschließlich aus natürlichen Zutaten. Alkoholfreie Biere enthalten aber weniger Kalorien und sind somit ein idealer Durstlöscher. Ob Pils, Weizenbier oder Radler, ob regionale Spezialitäten wie Kölsch, Alt oder Hell: Alkoholfreies Bier ist so vielseitig, dass jeder auf seinen Geschmack kommt. Wegen ihrer oftmals isotonischen Eigenschaft erfreuen sich alkoholfreie Biere besonders auch bei Sportlern hoher Beliebtheit.

Viel Lob für Kompromiss
zwischen Verbraucherzentrale und Brauern

Alkoholfreie Biere können minimale Spuren von Alkohol enthalten, die jedoch so gering sind, dass sie keinerlei physiologische Wirkung haben. Während in anderen EU-Staaten wie Frankreich oder Spanien ein doppelt so hoher Wert zulässig ist, müssen als „alkoholfrei“ deklarierte Biere wie auch solche Weine in Deutschland weniger als 0,5 Volumenprozent enthalten. Eine Kennzeichnung des minimalen Restalkoholgehaltes von alkoholfreien Bieren, aber auch von Fruchtsäften oder Milchprodukten ist seitens des Gesetzgebers nicht vorgesehen. Weil dem Brauer-Bund größtmögliche Transparenz für die Verbraucher ein wichtiges Anliegen ist, hat er seinen Mitgliedern nun eine freiwillige Kennzeichnung des Restalkoholgehaltes alkoholfreier Biere (Alk.<0,5 %vol.) empfohlen. Die Umsetzung wird Ende 2014 auf den Etiketten der meisten Hersteller abgeschlossen sein.

Die freiwillige Kennzeichnung ist das Ergebnis konstruktiver Gespräche mit dem Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), der eine neue Form des Dialoges mit der Wirtschaft etabliert hat, um das Informationsangebot für Verbraucher zu verbreitern. „Mit ihrer Gesprächsbereitschaft können die Brauer Beispiel für andere Branchen sein“, sagte der Vorstand des vzbv, Klaus Müller.

Auch aus der Politik kam viel Lob für den Kompromiss: Das Bundesernährungsministerium und das Bundesverbraucherministerium begrüßen die Einigung. Die Verbraucherschutzbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Mechthild Heil, erklärte, es sei vorbildlich, dass der DBB für mehr Transparenz sorge. „Der Staat muss nicht immer die Regulierungskeule schwingen. Der Dialog mit den Verbrauchern und der Wettbewerb um sie kann, wie in diesem Fall, zu Verbesserungen führen“, so Heil.


DBB dringt auf Fracking-Verbot

Der DBB hat an die Wirtschaftsminister von Bund und Ländern appelliert, die umstrittene Fracking-Technologie zur Schiefergas-Gewinnung in Deutschland nicht zuzulassen. Die deutschen Brauer fordern vielmehr gesetzliche Regelungen, die den umfassenden Schutz aller Trinkwasservorkommen, auch derjenigen zur Gewinnung von Brauwasser, vor den Risiken des Frackings sicherstellen. Bund und Länder müssten dafür Sorge tragen, dass der Umwelt- und Naturschutz Vorrang habe vor den wirtschaftlichen Interessen einzelner Energiekonzerne.

Begrüßt wurde das Ergebnis der Umweltministerkonferenz (UMK) in Konstanz, wo sich die Umweltminister von Bund und Ländern kürzlich einstimmig gegen die Gasförderung mittels Fracking ausgesprochen hatten. Zur Verhinderung von Fracking soll künftig eine verpflichtende Umweltverträglichkeitsprüfung im Bergrecht verankert werden.

Außerdem soll Bundesumweltministerin Hendricks zufolge das Wasserhaushaltsgesetz so geändert werden, dass bundesweit große Wasserschutzzonen entstehen, in denen es grundsätzlich kein Fracking geben darf – darunter sollen neben Trinkwasserspeichern, Talsperren und Naturschutzgebieten auch Brunnen von Brauereien sowie private Mineralquellen fallen. Dies deckt sich mit den Forderungen des DBB.

Der DBB fordert nunmehr von den Wirtschaftsministern von Bund und Ländern ein klares Signal der Zustimmung für die überfällige Modernisierung des Bergrechts und einen umfassenden Schutz aller Trinkwasservorkommen in Deutschland. Aus Sicht der Branche seien die Umweltrisiken von Fracking erheblich und daher dürfe es bei der Sicherheit der Trinkwasserversorgung in Deutschland keine Kompromisse geben.

Schutz vor krebserregenden
Stoffen durch Biermarinaden

Portugiesische und spanische Wissenschaftler der Universidade do Porto haben herausgefunden, dass eine Marinade aus Bier helfen kann, schädlichen Substanzen beim Grillen zu verringern. Diese Substanzen, sogenannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), entstehen beim Garen von Fleisch bei sehr hohen Temperaturen, etwa auf einem Holzkohlengrill, und können bei hohen Werten krebserregend sein. Für ihre Studie grillten die Forscher mehrere Stücke Schweinefleisch gar, einige davon waren zuvor in verschiedenen Biermarinaden eingelegt. Verwendet wurden hierfür Pils, alkoholfreies Pils und Schwarzbier.

Den besten Schutzeffekt zeigte laut Studie Schwarzbier, dessen Marinade den Anteil der schädlichen Substanzen um mehr als die Hälfte reduzierte. Bei alkoholfreiem Pils lag die Menge immerhin um ein Viertel niedriger, bei normalem Pils um 13 Prozent. Erklärt wird dieser Schutzeffekt von den Forschern mit der Fähigkeit der jeweiligen Biersorte, freie Radikale binden zu können.

Die Studie ist im Fachmagazin "Journal of Agriculture and Food Chemisty" erschienen.


Erstmals Verfahren zur Herstellung
glutenfreier Biere aus Gerstenmalz entwickelt

Zöliakie ist eine der weltweit am häufigsten auftretenden Lebensmittelunverträglichkeiten, ca. 0,5% der Bevölkerung sind davon betroffen. Auslöser ist das Proteingemisch Gluten, das in den Getreidearten Weizen, Roggen und Gerste vorkommt, für Hafer ist dies noch nicht sicher geklärt. Die Aufnahme von Gluten führt hierbei zu einer Immunreaktion im Dünndarm, welche eine Entzündung verursacht. Die zurzeit einzige mögliche therapeutische Maßnahme ist eine lebenslange, strikte glutenfreie Diät. Dies bedeutet, dass die Betroffenen keine Weizen-, Roggen-, Gersten- und Haferprodukte verzehren dürfen und damit auch kein aus diesen Getreiden gebrautes Bier.

Im Rahmen der am Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie der TU München gemeinsam mit der Deutschen Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie in Freising durchgeführten Forschungsarbeiten wurde erstmals ein Verfahren zur Herstellung glutenfreier bzw. stark glutenreduzierter Biere auf der Basis von Gerstenmalzpräparaten entwickelt und erfolgreich eingesetzt. Sowohl die Analytik als auch die Verkostung ergaben zwar noch Unterschiede zu herkömmlich gebrauten Bieren, so dass für die praktische Umsetzung nun noch weitere Schritte erfolgen müssen. Die wissenschaftlichen Grundlagen hierfür sind jedoch gelegt.